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Sophie von Steinle - Die Biografie
Sophie von Steinle, geb. 1841, entstammte einer hochangesehenen Künstlerfamilie aus Frankfurt a. Main. Ihr Vater, Eduard Jakob von Steinle (1810 – 1886) war ein berühmter Maler. Seine Kunst brachte ihn in Kontakt mit den bedeutendsten Männern seiner Zeit, z.B. Clemens von Brentano. Sophie war von 10 Kindern das vierte. Die älteste Tochter starb, die zweite trat in die Ordensgemeinschaft Sacre Coeur ein, und so blieb Sophie im elterlichen Haus zur Unterstützung der Mutter im Haushalt und bei der Erziehung der jüngeren Geschwister, von denen zwei weitere in einen Orden eintraten. Mit uner- müdlichem Fleiß und Geschick betätigte sich Sophie von Steinle zusammen mit ihrer Mutter in karitativen Vereinen. Auch das Sehnen von Sophie ging nach einem klöster- lichen Leben, aber sie war für die Eltern unentbehrlich.
Durch den Pfarrer Münzenberger lernte sie die Gesellschaft vom Herzen Mariä kennen. Sie wurde ins Postulat aufgenommen, aber die Entfernung von Paris und andere Um- stände verzögerten ihre endgültige Aufnahme, sodass sie erst im Februar 1888 nach zehnjährigem Warten ihre Weihe machen konnte.
Nach dem Tod ihrer Eltern übernahm Sophie von Steinle in Hofheim bei Frankfurt ein Erholungsheim für Kinder und zugleich Exerzitienhaus für Damen und wirkte dort solange, bis Ordensschwestern die Leitung übernahmen. Dann zog sie mit einer verwaisten Nichte nach Aachen, um einer verheirateten Schwester nahe zu sein. Auch hier arbeitete sie, teils als Mitglied, teils als Vorsitzende in verschiedenen karitativen Vereinen. Sie besaß ein großes Geschick und Organisationstalent und fand bald auch Gelegenheit, für ihre Ordensgemeinschaft zu werben. Im Jahr 1896 brachte sie die erste Postulantin nach Paris, bald folg- ten weitere. Sogar aus Westfalen kamen die interessierten Frauen. So dehnte sich die Gesellschaft in Deutschland aus und gewann festen Boden. Deshalb wurde im November 1897 Sophie von Steinle zur Oberin ernannt. Nachdem das erste Haus bald zu eng wurde für die wachsende Gemeinschaft, wurde dann ein größeres Haus gekauft, indem gleichzeitig eine Schule für schwachbegabte Kinder entstand. Diese Marienschule existiert noch heute, jetzt allerdings in der Trägerschaft des Bistums.
Außer in der Bahnhofsmission waren die Schwestern in den verschiedensten karitativen Tätigkeiten aktiv. Da auch in Köln Schwestern lebten, reiste Sophie von Steinle alle 14 Tage dorthin, (heute ein Klacks, früher eine mühselige Reise) um bei den Zusammenkünften dabei zu sein und die Schwestern spirituell zu begleiten.
Durch den 1. Weltkrieg wurde die Verbindung mit dem Mutterhaus in Paris unterbrochen. Um die Generaloberin trotzdem zu tref- fen, reiste Sophie von Steinle zweimal in die Schweiz.
Nach dem Krieg ließ dann ihre bis dahin so gute Gesundheit nach und am 24. April 1920 erkrankte sie und starb am 5. Mai 1920. Sie hinterließ eine wachsende Ordensgemeinschaft in Deutschland.
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