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 Dorothea Fromm - Die Biografie
 
Erste THM in Deutschland

 

 

Am 04. November 1827 kam in Küllstedt auf dem Eichsfeld Dorothea zu Welt.

Die Not und das Elend auf dem Eichsfeld waren groß, doch der Vater konnte mit seinem Beruf als Frachtkaufmann der Familie ein besseres Leben bieten. Dorotheas Mutter, eine praktizierende Katholikin, half im Ort, wo immer Hilfe nötig war und teilte mit den Armen. So lernte Dorothea früh, was Nächstenliebe heißt und war besonders empfindsam für die Not der anderen.

Die ersten zwei Schuljahre machte sie ihren Eltern Kummer, da sie nicht recht mitkam. Doch plötzlich änderten sich ihre Leistungen, ihr Ehrgeiz erwachte und sie überflügelte sogar ihre Klassenkameraden.

Mit der Erstkommunionvorbereitung vor der Schulentlassung arbeitet energisch an sich, um in der wahren Liebe zu Jesus zu wachsen. Ein wacher Spürsinn lässt sie erkennen, dass sie die Begabung zur Lehrerin und Erzieherin hat und will diesen Beruf erlernen. Ihr Vater gibt sie nach dem Schulabschluss auf eine Haushaltungsschule; sie lernt dort u. a. Nähen und Sticken, neben Haushaltführung.

Doch dann trifft die Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Der heißgeliebte Vater stirbt plötzlich auf einer Geschäftsreise in Berlin. Die Familie ist verschuldet und verarmt. Dorothea - gerade 15 jährig - übernimmt die Rolle der Ernährerin von Mutter und Schwester. Mit viel Fleiß und großem Geschick setzt sie die erworbenen Handarbeitskenntnisse ein und leitet ihre Schwester und viele junge Mädchen in der Stickkunst an, deren Existenz dadurch fortan gesichert ist.

Dorothea spürt in sich wieder ganz stark den Ruf zur Lehrerinnenausbildung und deutet ihn als den Willen Gottes. Mit großem Vertrauen in die Göttliche Vorsehung geht sie ihren weiteren Weg, nimmt dafür Unverständnis, Beschimpfungen und Verleumdungen ihres Umfeldes auf sich.  Durch verschiedene Fügungen kann Dorothea mit 21 Jahren das Lehrerinnen - Examen in Heiligenstadt ablegen.  1851 besteht sie ein weiteres Studium in Berlin, das sie zur Lehrerin an Elementarschulen für alle Fächer befähigt - außer Französisch -  mit Auszeichnung. Ihr Ehrgeiz treibt sie an, nach Frankreich zu gehen, um ihre Kenntnisse in der französischen Sprache zu festigen.

Allein und fast ohne Geld ist sie dann in Paris und sucht in der Wallfahrtskirche der Mutter Gottes vom Sieg Zuflucht, um Klarheit für ihre Lebenssituation zu finden. Wiederum greift Gott helfend ein und führt sie zur Rue  N. D. des Champs. Hier beginnen ihre ersten Kontakte zu den Töchtern vom Herzen Mariä.

1852 - 1855 wirkt Dorothea Fromm  als Privatlehrerin und Erzieherin. Sie verkehrt in vornehmsten Kreisen des Adels. Ausgezeichnete Beziehungen zu hochstehenden Persönlichkeiten und ihr Ruf als begnadete Erzieherin öffnen ihr Tür und Tor für eine gesicherte Zukunft.

Doch sie spürt ganz deutlich, dass  Gott sie ganz haben möchte in der Lebensform der "Gesellschaft der Töchter vom Herzen Mariä". - Am 15. 08. 1854 vollzieht sie in Paris ihre Weihe; am 15.08. 1857 legt sie ihr  Gelübde ab.

Im caritativen Einsatz, als Lehrerin und Katechetin zugleich, kümmert sie sich um die verarmten deutschen Familien, die in den Betrieben in und um Paris arbeiten. Ihr großes Organisationstalent, ihre guten Beziehungen und ihr Eifer ermöglichen den Bau einer Schule und Kirche für die Deutschen in Paris.

1858 erfolgt ein Ruf nach London. Doch Verleumdungen und Hetzkampagnen erschweren ihr das Leben und das Londoner Klima setzt ihrer Gesundheit arg zu. Sterbenskrank kehrt sie 1862 nach Paris zurück.

Zur weiteren Genesung wird sie in ihre Heimat geschickt. Diese Zeit nützt Dorothea und sammelt junge Mädchen zur Unterweisung um sich. Sie gründet mehrere Jungfrauenbünde, und ihre Oberinnen sehen darin einen Fingerzeig Gottes. - Sie beauftragen sie mit der Gründung eines Mädchenpensionates in Kallmerode. 1863 gelingt zunächst die Neugründung, doch eine Hetzkampagne seitens des Klerus gegen sie, macht den Betrieb unmöglich. - "Paris" rät zu einem Bau im benachbarten Ort. Die finanziellen Mittel stellt eine französische Mitschwester zur Verfügung und so folgt die Grundsteinlegung für ein neues Pensionat in Dingelstädt. 1865 findet unter Teilnahme hoher kirchlicher und weltlicher Würdenträger die Einweihung des St. Joseph - Institut in Dingelstädt statt. -  Es wird dem hl. Joseph  gewidmet. Bald schon erfolgen weitere Anbauten.

Das Städtchen Dingelstädt erlebt in den folgenden Jahren große politische Wirrnisse, Kriege und Seuchen. Viele Kinder verlieren ihre Eltern. Um das große Elend und die Not dieser Kinder zu mildern, funktioniert Dorothea kurzer Hand das obere Stockwerk des Institut - Gebäudes in ein Waisenhaus um. Als im Kulturkampf alle kirchlichen Einrichtungen geschlossen werden müssen und die Priesterseminare keine Seminaristen mehr aufnehmen dürfen, schafft Dorothea neue Möglichkeiten für deren Ausbildung.

Am 21. Juni 1887 wird Dorotheas Herzstück, die neue St. Joseph - Institut - Kapelle, feierlich eingeweiht. Gleichzeitig ist auch die vorgezogene 25 - Jahr - Feier des Instituts. - Wenige Wochen später - am 12. August 1887 stirbt Dorothea und gibt ihr Leben in Gottes Hände zurück.

Im St. Joseph - Institut ist heute das Gymnasium Dingelstädt untergebracht und im benachbarten St. Franziskus - Haus entsteht durch die Frommsche Stiftung  ein Heim für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche. Eine St. Franziskus - Förderschule ist diesem Haus als Bildungseinrichtung angeschlossen.

 

Dorothea Fromm, eine von Gott begnadete Frau. Eine Frau, die sich von Gott rufen lässt und mit Feuereifer und Be - Geisterung der Welt Zeugnis gibt von der Liebe Gottes. Dorothea Fromm, die erste Tochter vom Herzen Mariä in Deutschland.

 

 

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